Die ersten Baptisten in Lübeck waren der Uhrmachermeister Johann Rebers, seine Frau und seine Tochter sowie der Kupferschmiedemeister Jacob Daniel Hamann, die sich 1849 auf das Bekenntnis ihres Glaubens taufen ließen. Von einer öffentlichen Taufe in der Wakenitz berichtete der Lübecker „Volksbote“ im April 1854. Seither gibt es die Baptistengemeinde Lübeck, die heute ihr Gemeindezentrum in der Täuferstraße 2 am Burgfeld hat. (=> www.friedenskirche-luebeck.de)
Nach dem 2. Weltkrieg kamen aus den deutschen Ostgebieten viele Flüchtlinge nach Lübeck, unter denen auch viele Glaubensgeschwister waren. So gab es u.a. auch viele Baptisten, die sich im Raum Rangenberg-Siems ansiedelten. Zunächst traf man sich in der dortigen Schule, bis 1956 für die dort lebenden Gemeindeglieder eine neue Kapelle entstand, die am 2. Dezember 1956 eingeweiht wurde und den Namen „Köbner-Kapelle“ erhielt. Bedauerlicherweise wurde das Grundstück (Travemünder Landstraße 167) und die Kapelle 1965 ein Opfer der Straßenplanung für die Autobahnauffahrt Lübeck-Siems und musste verkauft werden. Ein Ersatzgrundstück wurde nicht gefunden.
Nach dem Verkauf der Köbner-Kapelle wurde die Gemeindearbeit in Kücknitz in die Privathaushalte verlegt. Durch den Zuzug einiger junger Ehepaare bekam diese Hauskreisarbeit neue Impulse. In gemieteten Räumen im Seniorenheim Solmitzstraße wurden neben den seit Jahren stattfindenden Bibelstunden auch Evangelisationsveranstaltungen durchgeführt, in den Jahren 1988 und 1989 auch im Zelt. Durch die Anmietung von 2 Schulpavillons auf dem Gelände der Schule Roter Hahn wurde 1989 ein entscheidender Schritt zur Neugründung der jetzigen Zweiggemeinde Lübeck-Kücknitz getan.
2006 musste die Kücknitzer Gemeinde sehr plötzlich aus den angemieteten Schulpavillions ausziehen, weil sich die dortige Bausubstanz in einem äußerst schlechten Zustand befand. Nur 10 Tage nach der sofortigen Schließung der Pavillions fand die Gemeinde ihr neues Zuhause im Gemeindezentrum Hüttenstraße, einem Haus der Evangelischen Kirchengemeinde Kücknitz. Somit war das Gemeindezentrum Hüttenstraße 2 Jahre lang das erste Gemeindehaus in Deutschland, in dem Baptisten und Lutheraner unter einem Dach lebten.
Im Jahre 2008 konnte das Gemeindezentrum in der Hüttenstraße gekauft werden. Seither wird es Schritt für Schritt mit Unterstützung vieler Spender, u.a. auch der Lübecker Possehl-Stiftung, an die Bedürfnisse einer modernen Gemeindearbeit angepasst.